Job Profil_24Stunden
Eine Straßenkreuzung, eine kleine Gruppe von Menschen in orangefarbenen Westen und ein gelber Dreifuß im Gepäck - das ist wohl das Erste, was einem einfällt, wenn man an Geodäten im Alltag denkt. Aber das ist noch lange nicht alles; in der Geodäsie gibt es noch so viel mehr spannende Berufs- und Aufgabenfelder zu entdecken. Hier erzählen einige Geodäten von ihrem aufregenden und abwechslungsreichen Berufsalltag.
Julia Sawatzki
Geomatikerin im Kataster- und Vermessungsamt des Kreises Herford
Wo arbeiten Sie und was ist dort ihre Aufgabe?
Ich arbeite im Kataster- und Vermessungsamt des Kreises Herford in der Abteilung "Bereitstellung und Nutzung von Geodaten".
Zu meinen Aufgaben gehört die Erstellung von 3D-Modellen für Planungen (z.B. die Erweiterung des Klinikums, Neubau eines Einkaufszentrums), Analysieren und Darstellung von Geodaten in thematischen Karten und den Aufbau und die Pflege von Internetseiten für interne Zwecke und für den Bürger. Auch sehr individuelle Projekte wie die Analyse der Altersstruktur für Gemeindegebiete fallen in meinen Verantwortungsbereich.
Was haben Sie letzte Woche in ihrem Job gemacht?
Ich arbeite im Moment an verschiedenen Projekten mit. Zum einem muss ich für eine Jagdgenossenschaft ein Jagdkataster aufstellen. Dazu wurde zuerst ein Treffen mit den Jägern organisiert. Mit den Jägern zusammen haben meine Kollegin und ich die bejagdbaren Gebiete in dem Jagdbezirk identifiziert und in einer analogen Karte eingezeichnet. Diese Flächen habe ich digitalisiert und zu jedem Flurstück die Eigentümerdaten ermittelt.
Außerdem erstelle ich zurzeit eine spezielle Erweiterung zum Radroutenplaner NRW, um entlang von interessanten Sehenswürdigkeiten im Kreis Herford eine individuelle Fahrradroute zusammenstellen zu können. Dafür programmiere ich eine Internetseiten mit HTML, JavaScript und CSS.
Was mögen Sie besonders an Ihrer Arbeit? Was ist besonders interessant und spannend an Ihrem Beruf?
Ich mag meine Arbeit gerne, weil sie besonders abwechslungsreich ist. Es kommen immer wieder die unterschiedlichsten Ämter auf das Katasteramt zu und wollen die verschiedensten Karten haben. Zum Beispiel habe ich für die Kreisleitstelle Hochwasserkarten angefertigt, für das Umweltamt alle Wasserschutzgebiete des Kreises in einer Übersichtskarte dargestellt, für das Schulamt die Einzugsgebiete der Schulen berechnet und für das Bauamt Querprofile von der Erdoberfläche erstellt. Auch den häufigen Kontakt mit den Kollegen und das Arbeiten im Team schätze ich.
Wie sind Sie auf den noch jungen Beruf Geomatiker aufmerksam geworden?
Ich habe die Anzeige für die Ausbildung in der Zeitung gefunden und ich habe mich dann im Internet schlau gemacht und fand den Beruf sehr spannend. In der Beschreibung stand, man benötigt gute Mathematik- und Erdkundekenntnisse. Da ich in diesen Fächern gute Noten hatte, habe ich mich dazu entschlossen, eine Bewerbung abzuschicken. Nach dem Eignungstest und dem Vorstellungsgespräch habe ich eine Zusage bekommen.
Wie sieht Ihr Werdegang in Ausbildung und Beruf bis jetzt aus?
Ich habe nach meinem Realschulabschluss mit der Ausbildung zur Geomatikerin beim Kreis Herford angefangen. In diesem Jahr habe ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und arbeite seitdem im Kataster- und Vermessungsamt des Kreises Herford.
Zur Person
Jahrgang: | 1995 |
Ausbildung: | Geomatikerin |
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